Website-Test 2004

                 

Fachzeitschrift Politik & Kommunikation testet erneut
die Webpräsenzen aller bundesdeutschen Landtagsabgeordneten



(zum Vergrößern auf die Grafik klicken)






Der zweite  bundesweite Webseiten-Test aller deutschen Landtagspolitiker


politik&kommunikation hat auch in diesem Jahr die Webseiten aller Landtagsabgeordneten untersucht. Erneut zeigt die Studie zeigt auf, welche Potenziale genutzt wurden und welche ungenutzt blieben. Wie sieht die Internetpräsenz der einzelnen Landespolitiker aus? Nutzen sie die Potenziale, die ihnen das Medium bietet? Wie sich die Ergebnisse im Einzelnen zusammensetzen, welche Partei im Internet am meisten überzeugen kann und welcher Politiker bundesweit die Nase vorn hat, wer sich seit dem letzten Test verbessern konnte oder "nach der Wahl" komplett aus der Wertung fiel, erfahren Sie hier.


Der Webseitentest Deutschland (diese Datei in besserer Qualität und Grafik an einem Stück öffnen, 900kb)

Grafische Übersicht Deutschland (siehe Vorschau oben)

Der komplette Bundesvergleich 2004

Das Ranking: Alle Abgeordneten auf einen Blick

Einzelbericht Bayern

Die Einzelauswertung 2004 dieser Website


und der Vollständigkeit halber auch die Einzelberichte der restlichen Bundesländer:

Baden-Württemberg
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen





MdL Heidi Lück landet mit 86 Punkten bei bundesweitem Websitetest aller deutschen Landtagsabgeordneten auf Platz Drei mit lediglich 2 Punkten Unterschied zum Sieger,
konnte sich somit auf der deutschen Gesamtliste um ganze 10 Plätze gegenüber dem Vorjahrestest verbessern


Der erste Platz in Bayern und Deutschlandweit wurde von Joachim Hermann mit nur 2 Punkten Vorsprung zu Heidi Lück besetzt. Die SPD-Landtagsabgeordnete Heidi Lück (Kempten) erzielt daneben in Bayern den zweiten Platz und setzt sich vor die Seite des bayerischen Vorjahressiegers und Landtagspräsidenten Alois Glück, der bayerische Ministerpräsident Stoiber wurde noch weiter abgeschlagen.

In der Wertung „Onliner“ der Partei führt Heidi Lück alle SPD-Abgeordneten bundesweit auf  Platz Eins an.

Sprunghaft gestiegene Präsenz, weiterhin durchwachsene Qualität. Die Neuauflage des p&k-Website-Test von Landespolitikern zeigt: Die Kommunikationsplattform Internet ist auf dem Vormarsch, doch bei der Gestaltung bleibt Spielraum nach oben.

Methodik und Kriterien

Beim p&k-Webseitentest der Landespolitiker wurden nur solche Landtagsabgeordnete berücksichtigt, die über eine persönliche Internetpräsenz verfügen. Seiten mit persönlichen Angaben auf der Homepage der Fraktion wurden nicht gewertet.

Um alle aktuellen Landtagsabgeordneten-Homepages zu erfassen, wurde
1. bei den einzelnen Fraktionspressestellen eine Liste aller Abgeordneten mit eigener Homepage erbeten,
2. die Landtags- und die Fraktions-Homepages nach Links oder einfachen Verweisen auf die Webseiten von Abgeordneten durchsucht und
3. bei der Suchmaschine „Google“ der volle Name sowie das Kürzel der jeweiligen Landtagsmitgliedschaft (MdL, MdA, MdHB, MdBB) des Abgeordneten eingegeben und die ersten fünf angezeigten Suchtrefferseiten gesichtet.

Getestet wurde vom 19. Juli bis zum 6. August. Drei Tester untersuchten 1079 Seiten. Die Webseiten wurde nach den vier unterschiedlich stark gewichteten Kriterien-komplexen bewertet, in denen insgesamt maximal 100 Punkte zu vergeben waren (Persönliches: max. 15 Punkte, Politische Arbeit: max. 35 Punkte, Gestaltung und Navigation: max. 25 Punkte und Service: max. 25 Punkte). Dazu kam eine Bonuskategorie für Innovatives, in der es bis zu 5 Punkte zu holen gab (Der ausführliche Kriterienkatalog unter www.politik-kommunikation.de).

Starker Zuwachs bei der Präsenz

938 Webseiten kamen in die Wertung. Das bedeutet eine Zunahme an MdL-Homepages gegenüber dem Vorjahr von fast 30 Prozent – ein enorm hoher Wert, der zeigt, dass die Präsenz im Internet ernst genommen wird. Doch trotz dieses Booms sind noch immer knapp weniger als die Hälfte aller Landtagsabgeordneten mit einer funktionstüchtigen Seite im Netz. Immerhin: Rechnet man die Homepages dazu, die zum Zeitpunkt der p&k-Studie im Aufbau beziehungsweise Umbau waren, nicht richtig funktionierten oder aus anderen Gründen nicht gewertet wurden, ist die magische 50%-Hürde bereits deutlich überschritten worden.

Die CSU-Fraktion in München hat allein im Laufe des vergangenen Jahres fast 40 Prozent ihrer Mandatsträger neu ins Netz geschickt. Der Aufwand hat sich gelohnt – mit Blick auf die Zuwachsrate zumindest. Inhaltlich jedoch konnten nur die wenigsten überzeugen. Vielen merkt man am bescheidenen Pflegeaufwand an, dass der Netzauftritt keiner Eigeninitiative entsprang.

„Viele der älteren Abgeordneten betreiben ihre PR-Arbeit eben so wie noch vor 20 Jahren“, erklärt Tobias Götz, Gründer von TG Web Consultings und Betreuer der Homepage des Bundes-Zweiten Günther-Martin Pauli. „Sie sind in dieser Beziehung leider nicht sehr innovationsfreudig.“

Ganz im Gegensatz zu Heidi Lück. Auf der Homepage der bayerischen SPD-Abgeordneten findet man neben äußerst umfangreichem Material zu ihrer Arbeit ein buntes Potpourri an Extras, das seinesgleichen sucht. Etliche Fotos ihrer Geburtstagssause - alle zum Download in druckfähiger Qualität - , eine Vorlese-Funktion, ein Archiv der SPD-Flugblätter, eine `Just-for-fun`-Rubrik zum Zeitvertreib. Und vieles mehr. Die hochwertige Webseite ist aber weit mehr als nur eine Spielerei: "Die Presselandschaft ist für mich als SPD-Abgeordnete in Bayern ansonsten nicht dazu geeignet, das zu präsentieren, was ich mache." Chance genutzt - der dritte Platz bundesweit spricht für sich. Da freut sich auch der Sohn, Harald Lück, der ihre Seite erstellt hat und sich nun regelmäßig darum kümmert.  Einen so zuverlässigen Web-Dienstleister wie den eigenen Sohn könnten andere Abgeordnete durchaus auch gebrauchen. Eines der größten Defizite im Gesamtbild der getesteten Homepages ist die mangelnde Aktualität.

Leider gibt es auch viele Abgeordnete mit reinen 6-Monats-Wahlkampfseiten, die nach den Wahlen für die nächsten Jahre nicht mehr aktualisiert werden oder gar nicht mehr erreichbar sind. Im Gegensatz dazu besteht die Internetpräsenz der Abgeordneten Heidi Lück bereits länger und ist auch nicht rein auf den Wahlkampf ausgelegt, sondern vielmehr darauf, die Politikerin Heidi Lück als Person, ihre Arbeit und öffentlichen Termine immer aktuell vorzustellen und auch kontinuierlich mit den Menschen in interaktivem Kontakt bleiben zu können, und zwar explizit auch über Wahltermine hinaus. In dem sehr umfangreichen und laufend aktualisierten Archiv der Website von Heidi Lück können einige tausend Dateien und Dokumente, die teilweise fast lückenlos über 10 Jahre zurückreichen, aufgerufen werden. Und auch zu aktuellen Themen werden immer wieder Sonderseiten bereitgestellt, die ebenfalls ein längeres Haltbarkeitsdatum aufweisen und die in der Regel auch nicht mehr vom Netz genommen werden. Somit ist auch eine langjährige Transparenz automatisch sichergestellt.

MdL Heidi Lück zu dem Test: „Ich freue mich sehr über diese erneute Auszeichnung, wird damit doch auch in gewisser Weise der Umfang meiner Arbeit gewürdigt. Ich werde das Medium Internet auch zukünftig weiter nutzen und die Website ausbauen. Dies ermöglicht den Menschen vor Ort einfach den besten Einblick in meine Arbeit, und so sollte es doch wohl auch sein. Schließlich vertreten wir als Landtagsabgeordnete die Bürgerinnen und Bürger, die uns gewählt haben und diese haben dadurch ganz einfach das Recht auf die größtmögliche Aufklärung, was die Mandatsträger denn nach der Wahl tun. Hier kann der persönliche Einsatz des einzelnen Politikers sehr gut bewertet werden.“

„Der Wettbewerb um mehr Bürgernähe ist eröffnet“, verkündete p&k im vergangenen Jahr (siehe Website-Test 2003) an dieser Stelle. Mit einem Blick auf die Zuwachs-Zahlen heißt es diesmal: Die Herausforderung wurde angenommen. Doch bei aller Freude über die gestiegenen Präsenz-Quoten bleibt festzuhalten, dass sich bei der Qualität der Seiten zumeist nicht viel zum besseren gewendet hat. Die Vernetzung der Landespolitik läuft auf Hochtouren, aber noch herrscht das Prinzip Masse statt Klasse. Grund genug also, auf nächstes Jahr gespannt zu sein.