Staatssekretär Gerald Thalheim auf Allgäu-Tour
15.09.2003 in Hindelang/Oberjoch, Heimenkirchen/Biesenberg und Weißensberg/Rotkreuz
MdL Heidi Lück, Landrat Eduard Leifert, Dr. Gerald Thalheim
Die Frage eines Landwirtes, welches Geschenk er denn mit ins Allgäu gebracht habe, verstand der Staatssekretär Dr. Gerald Thalheim nicht als Aufforderung, gleich wieder zu gehen. Denn es müssten ja erst einmal die Lasten der Vergangenheit weggeräumt werden, da bleibe für Geschenke, wie dies in Wahlkämpfen der Vergangenheit Usus war, und in Bayern wohl noch heute gern gemacht werde, kein Raum. So der Staatssekretär, der auf Einladung der Abgeordneten Heidi Lück im Allgäu zu Gast war. Bei herrlichstem Sonnenschein und blauen Himmel im Allgäu verpasste er leider den ersten Termin auf dem Haflingerhof der Familie Bentele in Oberjoch komplett, da in Leipzig wegen dichtem Nebel kein Flugzeug starten und landen konnte. Aber, versprochen ist versprochen, so setzte er sich sofort ins Auto und düste persönlich los ins Allgäu, wo er deshalb allerdings auch etwas verspätet eintraf. Thalheim, angesichts des herrlichen Tages hier, versprach wieder zu kommen, wenn Heidi Lück, als wieder gewählte Abgeordnete, ihn erneut einlade.
Die Gelegenheit zum Gespräch mit Thalheim wurde von den örtlichen Bauern in Heimenkirch/Biesenberg, denen sich auch der Bürgermeister Janisch und der Leiter des Amtes für Landwirtschaft Dr. Kling angeschlossen hatten, wahrgenommen, um ihre Bedenken und Ängste über die jüngsten EU-Beschlüsse los zu werden. Thalheim ließ keinen Zweifel daran, dass die Regierung in Berlin und insbesondere das Landwirtschaftsministerium sich sehr intensiv um eine zukunftsweisende Ausgestaltung der EU-Beschlüsse bemühen würden. Er widersprach auch der Ansicht, dass ja eh nur alles schlechter werden würde. Denn insgesamt stehe in der EU der finanzielle Plafond für die nächsten Jahre für die Landwirtschaft fest. Es komme daher jetzt sehr auf die nationale Ausgestaltung der Rahmenrichtlinien an. Ob es dabei als Übergangslösung zu einer Hof- oder gleich zur Flächen- und Grünlandprämie komme, müsse ausdiskutiert werden. Es gäbe derzeit für jedes Modell Plus- und Minuspunkte.
Beim nächsten Termin beim Obsthof Strodel stand der Obstanbau im Mittelpunkt. Sachkundig erläuterte Thalheim die Situation, insbesondere bei den Spritzabstandsregelungen: bei Hecken und Bäumen habe man eine praxistaugliche Lösung gefunden, bei der Gewässerabstandsregelung werde daran gearbeitet. Er ging auf die komplizierten Zusammenhänge zwischen Gesetzeslage und praktischer Umsetzung der, in den 90iger Jahren beschlossenen, Gesetze und der manchmal doch zähen Behandlung berechtigter Einwände der Landwirte ein. Dazu passte der von den Obstbauern mit einfachsten Mitteln vorbereitete Vergleich, der so einfach wie effektiv die Problematik darstellte. Davon waren alle Anwesenden einschließlich Heidi Lück, Gerald Thalheim und Landrat Leifert beeindruckt. Auf Papierfolien wurde jeweils links ein Spritzversuch mit den hochmodernen, verbotenen und rechts den zugelassenen Spritzdüsen gezeigt. Mehr als eindeutig schnitt nämlich die nicht anerkannte Düse positiv in jeder Beziehung ab. Dass solche einfachen Versuche eigentlich auch vom Bundesumweltamt durchgeführt werden sollten, bevor unsinnige Erlasse kommen, unterstrich insbesondere die hiesige Abgeordnete Heidi Lück. Thalheim versprach sich für praxistaugliche Vorschriften einzusetzen und auch dafür, Praktiker vor Entscheidungen hinzu zu ziehen.
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